Burkhard Allgeier
Chief Investment Officer von Hauck & Aufhäuser | Geschäftsführer von H&A Global Investment Management
16.09.2019
Die amerikanische Notenbank dürfte im Juli zum ersten Mal die Zinsen senken. Im September dürfte eine zweite Senkung folgen, und eine dritte Ende des Jahres. Es sind ihrerseits eher präventive Maßnahmen, um der globalen wirtschaftlichen Abschwächung frühzeitig ein geldpolitisches Signal entgegenzusetzen. Dadurch – so die Hoffnung – verbessern sich die Finanzierungskonditionen und die Volkswirtschaften als sich selbst regulierende Systeme finden wieder zu höherer wirtschaftlicher Dynamik zurück.
Auch die Europäische Zentralbank (EZB) strebt keine Normalisierung ihrer Geldpolitik an. Augenscheinlich hat sie die Kontrolle über die Inflation – wenn sie diese jemals hatte – verloren. Die Inflationserwartungen, die die EZB jahrelang bei etwa 2% verankern wollte, sind kollabiert. Dadurch und durch die um sich greifenden rezessiven Tendenzen in der Eurozone sieht sie sich zum entschlossenen Handeln gezwungen.